Grüne plädieren für vernünftigen Umgang mit dem Wolf

Pressemitteilung 27.02.2024

„Den Wolf als Art schützen, aber problematische Einzeltiere entnehmen“, so lässt sich die Forderung
der Grünen nach dem richtigen Umgang mit dem Wolf zusammenfassen. Häufig entsteht der
Eindruck, die Probleme durch den Wolf nähmen kontinuierlich zu. Dabei ist der Bestand der Wölfe im
Norden der Region Hannover in den letzten Jahren weitgehend stabil. Auch die Zahl der
Nutztierschäden hat in Niedersachsen in den letzten Jahren nicht mehr zugenommen, wie die Zahlen
aus dem Wolfsmonitoring der Landesjägerschaft Niedersachsen zeigen. Und diese Zahlen belegen
auch: in der überwiegenden Zahl der Risse war kein ausreichender Herdenschutz vorhanden. Dies
unterstreicht die hohe Bedeutung von Herdenschutzmaßnahmen wie wolfssicheren Zäunen oder
Schutzhunden für ein Miteinander von Weidetieren und Wölfen.
Erst wenn im Einzelfall diese Maßnahmen nicht mehr ausreichen, ist der Abschuss von Wölfen
sinnvoll. Die Grünen Neustadt begrüßen deshalb die von der Bundesumweltministerin Steffi Lemke
initiierte neue Regelung zum erleichterten Abschuss von Wölfen in Regionen mit erhöhtem
Rissvorkommen. „Die Sicherung der Weidetierhaltung liegt uns sehr am Herzen, auch aus Gründen
von Naturschutz und Landschaftspflege. Tiere zurück in den Stall kann keine Lösung sein. Deshalb
setzen wir uns für gute und unbürokratische Möglichkeiten zum Herdenschutz ein“, sagt Ute Lamla,
Vorstandssprecherin der Neustädter Grünen.
Für den Menschen stellen Wölfe lediglich in seltenen Ausnahmesituationen ein Risiko dar. „Seit der
Wiederbesiedlung Deutschlands durch die Art vor rund einem Vierteljahrhundert ist hierzulande kein
einziger Wolfsangriff auf einen Menschen bekannt geworden. Dagegen werden beispielsweise
regelmäßig Menschen von Hunden angegriffen, schwer verletzt oder sogar getötet. Es gibt da eine
verzerrte Wahrnehmung in der öffentlichen Diskussion“, meint Dirk Herrmann, Grüner, und beruflich
als Freilandbiologe tätig. Für den Umgang mit verhaltensauffälligen Wölfen, die für den Menschen ein
Risiko darstellen könnten, reichen die existierenden Regeln aus.