Gernika: Geste der Versöhnung wird möglich

Nach schwierigen Diskussionen seit den 1980er Jahren ist eine Geste der Versöhnung bezüglich der Bombardierung Gernikas möglich. Einheiten des Fliegerhorstes waren vor 75 Jahren beteiligt.

In den letzten Monaten berichteten die Medien über den Spanischen Bürgerkrieg und besonders die Bombardierung der baskischen Stadt Gernika vor 75 Jahren. Hitlers Militär hatte den Putsch von General Franco unterstützt und dabei auch systematisch seine neuen Waffen getestet.

Auch Wunstorfer und Langenhagener Einheiten hatten in Spanien eingegriffen, hatten lokale Historiker wie der Arbeitskreis Regionalgeschichte Neustadt in den 1980er Jahren und später der Wunstorfer Heiner Wittrock erforscht. Es gab seither in Neustadt und Wunstorf zahlreiche Veranstaltungen, Ausstellungen und auch ein Konzert einer baskischen Rockband. Eine offizielles Zeichen der Städte oder des Fliegerhorstes blieb trotz bundesweiter Aufmerksamkeit aber aus. Uwe Sternbeck, Grüner und seit 2004 Bürgermeister von Neustadt, hatte sich offen gezeigt.

„In Wunstorf gab es in der Vergangenheit Vorbehalte. Nun ist Bewegung absehbar“, freut sich die Grüne Landtagskandidatin Ute Lamla.

Sie war mit der Wunstorfer Grünen Birgit Mares beim Wunstorfer Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt zu einem Gespräch. Als Ergebnis konnte sie mitnehmen, dass der Bürgermeister gerne gemeinsam mit Sternbeck eine Delegation aus Gernika empfangen würde und den Basken auch den Fliegerhorst zeigen würde. Eberhardt würde eine Veranstaltung zu dem Thema Spanischer Bürgerkrieg/Gernika begrüßen, die Herr Wittrock in Wunstorf mitgestaltet. Eberhardt sprach sich auch für eine Ausstellung aus, konnte aber noch keinen Ort dafür vorschlagen.

Lamla begrüßt die neue Entwicklung und zeigt sich optimistisch, dass sich ein angemessener Ausstellungsraum finden lässt. „Wenn der Besuch der Delegation eine runde Sache wird, strahlt die Geste der Versöhnung auch in das Land hinaus.“

Inzwischen hat auch der Commodore des Fliegerhorstes Oberst Guido Hendrich zusagt, dass er eine Delegation aus dem Baskenland empfangen werde.