Wanderung auf dem Moorerlebnispfad

Wanderung auf dem Moorerlebnispfad [Bild: Lamla]

Auf dem Moor-Erlebnispfad unterwegs mit unserer Kandidatin für das Amt der Regionspräsidentin Frauke Patzke sind Ute Lamla und Jürgen Gerisch

Moore sind ein unterschätzter Klimaschützer. Dr. Löhmer, Biologe und im BUND aktiv, erläutert die Arbeit für die ökologische Verbesserung der Moore. Intakte, naturnahe Moore sind Hotspots der Artenvielfalt, und gleichzeitig riesige CO2-Speicher. Zudem leisten sie mit ihrer Schwammfunktion einen wichtigen Beitrag für den Wasserrückhalt. Viele Moorgebiete sind jedoch in einem schlechten Zustand. Wo Moore entwässert sind, verdunstet der Torfkörper und gibt CO2 frei. 14 Prozent der niedersächsischen Treibhausgasemissionen stammen aus Mooren und Moorböden. Das EU-Life Projekt Hannoversche Moorgeest ist ein Vorhaben, das die wichtigsten und wertvollen Moore wieder vernässen soll. Da sie zu trocken sind, wächst dort Wald, Borken und Kiefern, die entfernt, also entkusselt werden müssen. Das machen bisher Ehrenamtliche. Das Zentrum des Projektgebietes bilden die Moorkomplexe des Helstorfer, Otternhagener-, Bissendorfer- und Schwarzen Moores mit ihren vielfältigen und kleinräumigen Strukturen. Diese Moore sind in einem Zeitraum von etwa 1.500 Jahren entstanden und waren bis vor wenigen Jahrzehnten durch Heideflächen (Moorheide-Degenerationsstadium) miteinander verbunden. Der bäuerliche Handtorfstich begann vor einigen hundert Jahren und führte zu fortschreitender Entwässerung und Austrocknung vieler Flächen. In allen vier Mooren wurde aber ausschließlich per Hand abgetorft. Die Torfstiche haben sich unterschiedlich entwickelt. Während einige sich zu trockenen Mulden mit Heidevegetation und Vorwaldstadien entwickelten, ist in anderen echtes Moorwachstum festzustellen.
Aufgrund der Entwässerungsmaßnahmen, die zuletzt in den 50-er und 60-er Jahren durch Neuanlage und Ausbau von Vorflutern intensiviert worden sind, trockneten große Bereiche der Hochmoorkörper so weit ab, dass sich Wald ansiedelte (Moorwald-Degenerationsstadium). Dieser wurde auf den Zentralflächen des Bissendorfer und des Otternhagener Moores zwar durch Entkusselung aktiv zurückgedrängt, bildet jedoch als Moorwald unterschiedlicher Ausprägung einen wesentlichen Anteil der Biotope im Randbereich. Der Wasserhaushalt der Moore ist der entscheidende Faktor für das Zurückdrängen der Degeneration und für das Wiederaufleben des Moorwachstums. Zentrales Thema des Projektes wird deshalb das Wassermanagement sein. [Text: Ute Lamla]

Wanderung auf dem Moorerlebnispfad [Bild: Lamla]