Besuch im Klärwerk mit Informationen zu energetischen Maßnahmen

Besuch in Kläranlage Empede Juni 2021 (Bild: Sinnemann)

Vier Mitglieder des grünen Ortsverbandes haben im Juni das Klärwerk in Empede besucht. Inhaltlicher Schwerpunkt waren Maßnahmen zur energetischen Optimierung der Anlage. „Das Thema Energieeffizienz spielt nicht nur bei privaten Haushalten eine große Rolle, sondern muss auch bei städtischen Betrieben dringend in den Blick genommen werden. Als größter Energie-Verbraucher der Stadt Neustadt mit ca. 1,1 Mio kWh pro Jahr ist die Abwasserbehandlungsanlage Empede für uns natürlich von besonderem Interesse“, erklärt Vorstandssprecher Charly Schatz-Wanek. Positiv registrierten die Grünen, dass im Klärwerk bereits verschiedene Maßnahmen eingeführt wurden, um eigenen Strom zu produzieren und auch die in der Anlage entstehende Abwärme vollständig zu nutzen. Neben einem Block-Heiz-Kraftwerk zählen dazu auch mehrere Photovoltaik-Anlagen. „Sehr gut finde ich auch die verantwortungsbewusste Prozessplanung, indem etwa energieintensive Prozesse in sonnenreiche Zeiträume verlegt werden, um den Anteil genutzter Solarenergie zu maximieren und möglichst wenig Strom hinzukaufen zu müssen. Insgesamt sehen wir Neustadt auf einem guten Weg hin zu einer energieautarken Abwasserbehandlung“, fasst Sandra Häntsch-Marx aus Mariensee zusammen. „Ein Grund dafür ist sicherlich auch, dass die Anlage fest in städtischer Hand ist.“ Ein anderes wichtiges Thema des Besuchs war die Verwendung des nach dem Klärungsprozess anfallenden Klärschlamms. Insgesamt werden allein aus dem Klärwerk Empede pro Jahr rund 400 t Trockensubstanz Klärschlamm als Dünger in der Landwirtschaft ausgebracht. Dieser Wirtschaftsdünger mit erheblichen Anteilen an Stickstoff und Phosphor wird regelmäßig auf alle Grenzwerte der Düngemittel- und Klärschlammverordnung untersucht und substituiert mit seinem Einsatz mineralische Düngemittel. „Allerdings enthält Abwasser Schadstoffe etwa von Medikamenten oder Mikroplastik. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass die Klärschlammentsorgung zukünftig noch umweltverträglicher und mit Blick auf die Phosphorrückgewinnung auch noch ressourcenschonender gestaltet wird“, erklärt Hera-Johanna Nielsen. [Text: Sinnemann]