Der Deichverteidigungsweg am Deichtor bleibt ein Thema, das viele Neustädterinnen und Neustädter bewegt. Während die einen eine Öffnung des Weges befürworten sprechen für die anderen ökologische Bedenken dagegen. Um sich ein umfassendes Bild zu machen und die unterschiedlichen Argumente abzuwägen, trafen sich die
Neustädter Grünen gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Djenabou Diallo-Hartmann und Bürgermeister Dominic Herbst vor Ort.

Ein Teil der Neustädterinnen und Neustädter spricht sich für eine Öffnung des Deichverteidigungsweges aus. Der Weg selbst befindet sich in einem guten Zustand und wäre grundsätzlich barrierearm begehbar, etwa auch mit Rollator oder Kinderwagen – eine offizielle Freigabe besteht jedoch derzeit nicht. Ute Lamla, Sprecherin der Grünen: “Der Deichverteidigungsweg liegt in einem FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat), einem besonders geschützten sensiblen Naturraum. Dieser bedarf des besonderen Schutzes, auch entlang des angrenzenden landwirtschaftlichen Weges entlang der Leine.

Die Forderung nach einer Öffnung des Deichverteidigungsweges ist nachvollziehbar – gleichzeitig birgt sie Herausforderungen. Eine Freigabe würde ein neues Gutachten erfordern, das mit rund 40.000 Euro zu Buche schlägt. Hinzu kämen laufende Kosten für Kontrollen und Pflege, um Verschmutzung, unzulässige Nutzung oder Schäden an der Natur vorzubeugen. Auch der Schutz sensibler Tier- und Pflanzenarten müsste weiterhin gewährleistet bleiben.“
Gleichzeitig betonen viele Bürgerinnen und Bürger den Wert von Zugang und Teilhabe. Natur solle erlebbar sein und offen bleiben – das ist ein berechtigter Punkt, der in der weiteren Diskussion berücksichtigt werden soll.

Wir Grünen möchten den Dialog fortsetzen. Eine schnelle Entscheidung lehnen wir ab, stattdessen soll geprüft werden, wie Nachhaltigkeit, Hochwasserschutz und Bürgerinteressen miteinander vereinbar sind. Ziel ist eine sachliche und zukunftsorientierte Lösung, die dem Schutz der Natur ebenso gerecht wird wie dem Wunsch vieler Menschen nach wohnortnaher Erholung.
