Lohnendes Engagement gegen Fracking: Exxon will Bohrstelle Nöpke 2 zurückbauen 31. August 2016 Mit dem Umweltminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein hat ein prominenter Grüner die Bürgerinitiative Neustadt gegen Fracking und die Kommunalpolitiker bestätigt. Robert Habeck sagte an der Gasbohrstelle Nöpke 2, Fracking sei umweltpolitisch eine Katastrophe, wie man in den USA und teilweise in Niedersachsen schon sehe. Klimapolitisch werde die überholte Technik fossiler Brennstoffe verlängert. Mit der Einladung von Habeck unterstrichen die Grünen ihre konsequente Haltung gegen das Fracking. Andreas Becker von der Bürgerinitiative gegen Fracking berichtete über Krebs- und Leukämiefälle im Umfeld von Ölbohrstellen. Nach einer Infoveranstaltung von attac und den Grünen in Nienburg am vergangene Donnerstag sieht Ute Lamla von den Grünen die Befürchtungen der BI voll bestätigt: „Wir müssen an jeder geplanten Bohrstelle aufstehen und protestieren.“ Kurz nach der Veröffentlichung des Termins mit Robert Habeck hatte der Betreiber der Bohrstelle Exxon erstmals öffentlich geäußert, dass Nöpke 2 zurückgebaut werde. Ortsbürgermeister Günther Falldorf verlas die eMail, die er erst am Freitagvormittag erhalten hatte. Danach werde die Bohrstelle zurückgebaut, wahrscheinlich aber erst in 2017 oder 2018. Das neue Fracking-Gesetz bewertet Habeck wie die Neustädter Grünen und die Bürgerinitiative als mangelhaft. Dennoch gebe es kleine Verbesserungen. Danach dürfe Exxon in Wassergewinnungsbereichen sowieso nicht mehr fracken. „Mit dem Besuch von Robert Habeck haben wir Exxon aus der Reserve gelockt“, freute sich Ute Lamla, Ortsverbandsvorsitzende und Spitzenkandidatin zur Regionsversammlung. „An der schwächsten Stelle, den Wasserschutzbereichen, hat Exxon jetzt öffentlich nachgegeben. Wir sind aber erst dann beruhigt, wenn hier wieder gepflügt wird.“ Habeck empfahl, den Landeswirtschaftsminister zu bitten, Exxon aufgrund der eMail die Bohrlizenz für Böpke 2 zu entziehen. Robert Habeck appellierte wiederholt an Bürgeriniativen und Kommunen, die Landes- und Bundespolitik zu „nerven“: „Nur wenn Sie Druck machen und öffentliche Debatten führen, wird die Politik auch etwas ändern.“ Habeck bewirbt sich bei der Urwahl der Grünen als Spitzenkandidat bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr.