Für den Teller produzieren statt für den Trog

Der Krieg in der Ukraine sowie Dürren in Brasilien und Afrika gefährden derzeit die Nahrungsmittelversorgung der Welt. In Kürze könnte dies weltweit zu beispiellosen Preissteigerungen und Hungersnöten führen, befürchtet Neustadts Ortsverband von Bündnis90/Die Grünen.

Zunächst seien Getreide und Mais betroffen, doch auch die Preise anderer Nahrungs- und Futtermittel explodieren bereits. „Die größten Teile der Ernten werden leider als Tierfutter verwendet. Bei dieser sogenannten Veredlung geht ein Großteil der Nährstoffe verloren. Bei der Schweine- und Rindermast sind derartige Verluste besonders groß“, sagt Fraktionsmitglied Dr. Godehard Kass. Hungersnöte ließen sich vermeiden, wenn ein Teil der Futtermittel direkt der menschlichen Ernährung zufließen würde. Dazu sei die Zahl der Masttiere in den Ställen zu vermindern, fordern die Grünen. Höhere Preise könnten die Einnahmeverluste bei der Fleischproduktion ausgleichen. Als Alternativen könnten dann preisgünstige, heimische Eiweißquellen genutzt werden, zum Beispiel Bohnen, Linsen oder neue Züchtungen der Süßlupine (Eiweißgehalt bis 40 Prozent). Dies sei eine ideale Ergänzung zum Brotgetreide oder Mais.

Sandra Häntsch-Marx, Grüne Direktkandidatin für den Landtag im Wahlkreis Neustadt/Wunstorf, ergänzt: „Mit weniger Massentierhaltung würde man auch dem Problem der Wasserknappheit begegnet. Denn das Wasser ginge dann nur noch in den Anbau der Pflanzen und nicht zusätzlich in die Wasserversorgung der Tierbestände.“